Seminar über Fallenjagd zum Schutz des Niederwildes
Jede Jägerin und jeder Jäger kennt den § 2 des Bundesjagdgesetzes, in dem als Ziel der Hege die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen gefordert wird. Insbesondere der artenreiche Wildbestand bei Hase, Rebhuhn und Fasan ist durch die Überzahl des Prädators Fuchs und auch die zunehmende Zahl invasiver Tierarten mehr oder weniger stark gefährdet. Das natürliche Regulativ im Fuchsbestand, die Tollwut, wurde in Deutschland durch Maßnahmen der Seuchenbekämpfung weitgehend zum Erliegen gebracht. Dieser Umstand im Einklang mit der intensiven Flächennutzung in der Landwirtschaft mit geringem Futterangebot und schlechten Deckungsmöglichkeiten führten insbesondere zu dem anhaltend hohen Fuchsbestand, der den genannten Arten das Leben schwer macht. Neben der intensiven Bejagung des Fuchses, der Marder sowie gebietsfremder invasiver Arten wie dem Waschbär, Mink und Nutria auf dem Ansitz und bei der Pirsch kann die Fangjagd eine spannende und wirksame Hilfe bieten. Revieroberjäger und Jagdschulinhaber Matthias Roscher aus Gammelshausen informierte auf Bitte des stellv. Kreisjägermeisters Markus Braun am 25. März 2023 vierundzwanzig Jägerinnen und Jäger in Weinsberg-Wimmental über geeignete Maßnahmen zur Prädatorenbekämpfung. Er informierte nicht nur über Funktion und geeignete Beköderung von Kasten- und Betonrohrfallen sondern auch über deren rechtliche Voraussetzungen, den Einbau, die Bedienung und die Kontrolle. Er stellte die Teile und die Funktion des Bausatzes einer Betonfalle vor, während der örtliche Organisator des Seminars Harald Weitmann in seinem angrenzenden Revier den Seminarteilnehmern seine eingebaute Betonrohrfalle vorstellte. Das gegen 16 Uhr endende Seminar war durchweg spannend und bot eine willkommene und motivierende Runduminformation über die Prädatorenjagd im allgemeinen und die Fallenjagd im Besonderen.
Autor: Hans Peter Schmitt